Tour Plan
1.Tag: Anreise in Eigenregie nach Ponferrada
Du bist in Ponferrada angekommen!!! Beeindruckend erhebt sich die von den Templern gegründete Burg vor dir. Die Altstadt Ponferradas liegt am Fuße der Templerburg. Bummle gemütlich durch die Gassen und genieße die reichhaltige Gastronomie mit typischen Gerichten wie Botillo und vor allem die hervorragenden Weine mit eigener Herkunftsbezeichnung.
2.Tag: Ponferrada - Villafranca del Bierzo 23,2 km
Mitten in der Region Bierzo führt diese Etappe über recht bequeme Wanderwege. Du wanderst durch Landschaften mit Feldern und Weinbergen. Die Streckenführung ist leicht hügelig, aber gut begehbar und ideal, um den Kopf freizubekommen und die herrliche Natur zu genießen.In Villafranca del Bierzo empfehlen wir dir einen Besuch der Kirche von Santiago. Sie ist für die Puerta del Perdón bekannt, die nur in den jakobinischen Jahren geöffnet wird, wie auch die Heilige Tür der Kathedrale von Santiago. Der Plaza Mayor, das Rathaus, die Calle del Agua, die Herrenhäuser und viele Paläste machen den touristischen Reiz des Ortes aus. Tauche bei einem Bummel durch die Gassen der Stadt in die Vergangenheit ein. Villafranca del Bierzo gilt auch als Klein-Compostela. Denn wer zu alt oder zu gebrechlich für den beschwerlichen Aufstieg zum Cebreiro war, konnte sich hier seine Gnaden-Compostela abholen.
3.Tag: Villafranca del Bierzo - Vega de Valcarce 16,3 km
Gut gelaunt und entspannt beginnst du die relativ flache Etappe. Die Route bis nach Vega de Valcarce führt fast immer entlang einer viel befahrenen Landstraße. Glücklicherweise zweigt der Weg immer wieder in die kleinen, etwas abseits gelegenen Dörfer ab. Doch verlässt du dann endlich die Straße, bist du von Natur umgeben. Kühe grasen gemütlich auf den Feldern, Grillen zirpen aufgeregt in den Sträuchern und Schmetterlinge begleiten deinen Weg.
4.Tag: Vega de Valcarce - O Cebreiro ca. 11,5 km
Der Aufstieg nach O Cebreiro hat es ganz schön in sich und fordert deine Kondition. Steil zieht sich der Weg langsam immer weiter nach oben und wahrscheinlich fragst du dich: "Warum mache ich das hier?". Durch die landschaftlich abwechslungsreiche Bergregion im Südosten der Provinz Lugo führten im Mittelalter die traditionellen Verbindungswege zwischen den Hochebenen Kastiliens und Galiciens. Und dann bist du endlich da - auf 1.330m Höhe in einem der schönsten Dörfer auf deinem Streckenabschnitt des Camino Francés. Die für diese Region typischen „Pallozas“ runde Steinhäuser mit Strohdach, waren bis vor einigen Jahren noch bewohnt. Wenn du historisch interessiert bist, besuche die älteste, vollständig erhaltene Kirche am Jakobsweg. In ihrem Inneren befindet sich ein heiliger Gral. Galicien ist eine Region der Sagen und Legenden. Daher überrascht es nicht, dass sich auch hier Wundersames abspielte, vor allem etwas, welches in der Lage war, den katholischen Glauben zu stärken. Es wird erzählt, dass der Bauer Juan Santín aus dem benachbarten Ort, der den Jakobsweg ging, in der Kirche in O Cebreiro ankam, um an der Messe teilzunehmen. Der Pilger, ein einfacher und frommer Mann, war von der Reise erschöpft und hatte Zweifel an seiner eigenen Glaubensstärke. In der Messe sah er, wie der Priester den Wein und das Brot segnete. Nach der Segnung kam es zu einem Wunder: Der Wein in dem Kelch verwandelte sich tatsächlich in Blut, und das Brot wurde zu Fleisch. Diese wundersame Verwandlung soll von vielen Zeugen beobachtet worden sein, die in der Kirche anwesend waren. Aus diesem Grund wird die Kirche Santa María la Real in O Cebreiro als Ort des Glaubens und der Wunder verehrt. Die Geschichte, die um das Jahr 1300 abgespielt haben soll, hatte einige Folgen. Der Priester und der Bauer liegen nun nebeneinander in einer Seitenkapelle begraben. Die katholische Kirche erkannte das Wunder offiziell an. Die Könige Isabella I. von Kastilien und König Ferdinand II. von Aragón stiften nach ihrer Rückkehr von einem Besuch in Santiago de Compostela 1486 in Cebreiro zwei Phiolen zur Aufbewahrung der Reliquien. Und bis heute nehmen Hostie und Kelch einen dominanten Platz im Wappen von Galicien ein.
5.Tag: O Cebreiro – Triacastela ca. 20,6 km
Der Jakobsweg führt dich heute noch ein bisschen bergan auf einen breiten Bergrücken auf 1400 m Höhe. Von hier oben wirst du mit einem sensationellen Blick auf das tiefgrüne Hügelland Galiciens belohnt. Nach Triacastela führt die dein Camino 18 km bergab durch viele verschlafene Dörfer, über Bergpfade und Waldwege. Die Idylle lädt dich immer wieder zu kleinen Pausen ein und dazu die Zeit zu genießen.
6.Tag: Triacastela – Sarria ca. 17,8 km via San Xil, 24,7 km via Samos
Schritt für Schritt eroberst du deinen Weg. Ein stetiges Auf und Ab durch wildromantische Wälder, Auen, durch idyllische Orte und an schimmernden kleinen Bächen vorbei, gehst du durch den Tag. Heute stehst du vor einer Entscheidung. Welchen Weg wählst du? Durch das Tal von San Xil durchquerst du eines der schönsten Täler der gesamten Jakobsroute. der Weg über Samos, der 7,2 km länger ist, durchquerst du spektakuläre Eichen- und Kastanienwälder an den Ufern des Flusses Oribio und du besuchst auch das außergewöhnliche Kloster von Samos. Bist du Kulturliebhaber? Dann wähle heute den Weg über Samos. Auf der bereits im Mittelalter genutzten Route wechseln sich eine Reihe von alten Klöstern und Kirchen ab. Sarria ist eine kleine gemütliche Stadt. In einer der vielen Bars und Restaurants kannst du den Nachmittag geruhsam zu Ende gehen lassen. Du wirst feststellen, dass hier mehr Pilger unterwegs sind als sonst. Hier beginnen die letzten 100 km vor Santiago, die gelaufen werden müssen, um die begehrte Compostela zu erhalten.
7.Tag: Sarria – Portomarín ca. 22,2 km
Voller Vorfreude auf den heutigen Tag verlässt du die Stadt. Nach dem Start deiner Wanderung verläuft der Weg durch eine wunderschöne Landschaft mit sanften Hügeln, üppigen Wäldern und malerischen Bauernhöfen. Du wanderst entlang von ruhigen Landstraßen und schmalen Pfaden, die dich durch die grüne und einladende galizische Landschaft führen. Immer wieder begegnet dir ein freundliches „Buen Camino"- der Pilgergruß. Kurz vor Portomarin teilt sich der Jakobsweg- schlage den rot gekennzeichneten Weg ein- er bietet einen grandiosen Blick, über den Stausee, auf die neue Stadt Portomarin. Portomarín ist bekannt für seine beeindruckende Geschichte und seine malerische Lage am Ufer des Miño-Flusses. Die Stadt wurde im Jahr 1962 an ihren heutigen Standort verlegt, als der Stausee Belesar errichtet wurde und das ursprüngliche Portomarín überflutet wurde. Die beeindruckende Kirche San Juan, die Teil des alten Portomarín war, wurde steinschichtweise abgetragen und hier wieder aufgebaut. Sie beherbergt eine wunderschöne Pilgerstatue von Santiago und zieht viele Besucher an. Über eine lange Brücke und einige steile Stufen erreichst du das mittelalterliche Stadtzentrum mit seinen gemütlichen Cafés.
8.Tag: Portomarín – Palas de Rei ca. 24,8 km
Der Camino beginnt mit einem leichten Anstieg, der dir atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Landschaft bietet. Die Strecke führt dich durch schattige Wälder und vorbei an kleinen, traditionellen Dörfern, aber auch teilweise an der Landstraße entlang. Unterwegs kommst du an verschiedenen Pilgerstätten vorbei, darunter die Überreste alter Mühlen und beeindruckende Steinbrücken, die an die lange Geschichte der Region erinnern. Die Etappe ist relativ flach und gut begehbar, was sie zu einer angenehmen Wanderung macht. Immer wieder hast du die Möglichkeit, an ruhigen Plätzen eine Pause einzulegen und die Natur um dich herum zu genießen. Dein Ziel, Palas de Rei, ist ein kleines Dorf, das eine perfekte Zwischenstation für Pilger darstellt. Es gibt einige Cafés und Restaurants, in denen du dich nach einem langen Tag stärken und entspannen kannst.
9.Tag: Palas de Rei – Melide ca. 14,4 km
Du läufst durch leicht ansteigendes und wieder abfallendes Gelände, lässt deinen Gedanken freien Lauf. Zu Fuß erlebst du alles intensiver, wie die Wiesen und Wälder duften! Rechts und links des Weges bemerkst du immer wieder Kornspeicher. Diese auf Stelzen gebauten Hórreos werden traditionell zur Lagerung von Feldfrüchten und Mais genutzt. An kleinen romanischen Steinkirchen vorbei, über Brücken unter denen glitzernde Bäche fließen, kommst du nach Melide. Melide ist berühmt für seinen Pulpo. Gekochte, oder auch gegrillte Krake, ist eine Spezialität Galiciens, die du unbedingt probieren solltest.
10.Tag: Melide – Arzúa ca. 14,1 km
Auf einer ständig leicht ansteigenden, aber abwechslungsreichen Etappe, führt dich der Camino Francés durch Haselnuss- und Eichenwälder. Kleine mittelalterliche Örtchen, Kirchen und schön gestaltete Höfe bewegen dich immer wieder dazu einmal innezuhalten und zu fotografieren. In deinem Pilgerpass haben sich mittlerweile schon viele interessante Stempel angesammelt. Arzúa erwartet dich mit seinem berühmten Käse und leckeren Churros de Chocolate, die sind sicher eine Sünde wert.
11. Tag: Arzúa – O Pedrouzo ca. 19,3 km
In Galicien gibt es Grün in allen Variationen. Auch heute verbringst du den Tag wieder inmitten satter Wiesen, blühende Weiden, intensiv riechender Eukalyptuswälder und großflächiger Pinienwälder. Durch diese zauberhafte Landschaft folgst du dem sehr gut ausgeschilderten Camino Francés. Während der Wanderung wirst du zahlreiche galizische Landhäuser und kleine Dörfer passieren, die den Charakter der Region widerspiegeln.
12. Tag: O Pedrouzo – Santiago de Compostela ca. 19,4 km
Der Weg von O Pedrouzo nach Santiago de Compostela ist etwa 20 Kilometer lang und führt dich durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Zu Beginn der Etappe verläuft der Pfad durch bewaldete Gebiete und malerische Dörfer. Nach einem letzten Anstieg gelangst du schließlich in die Nähe von Santiago de Compostela, wo sich der Blick vom Monte del Gozo auf die beeindruckende Silhouette der Kathedrale allmählich enthüllt. Der Weg wird von einem Gefühl der Vorfreude und des Triumphes begleitet, während sich die Ankunft in der Stadt nähert. Die Ankunft auf dem Plaza Obradoiro ist ein emotionaler Höhepunkt für jeden Pilger. Wenn du den Platz erreichst und die majestätische Kathedrale von Santiago de Compostela vor dir siehst, überkommt viele Pilger ein Gefühl der Erfüllung und des Stolzes. Die Kathedrale, mit ihrer beeindruckenden Barockfassade und den zahlreichen historischen Details, ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die Reise, die du unternommen hast. Nimm dir einen Moment Zeit, um innezuhalten, zu reflektieren und die Bedeutung dieser Ankunft zu würdigen. Emotionen wie Freude, Erleichterung und Dankbarkeit überfluten dich wahrscheinlich, während du dich umschaust und die zahlreichen anderen Pilger siehst, die ebenfalls ihre Ankunft feiern.
13. Tag: Verlängerung oder Abreise in Eigenregie aus Santiago de Compostela
Nach unvergesslichen Tagen auf dem Camino Francés hast du das Ziel deiner Pilgerreise erreicht. Der Besuch der imposanten Kathedrale und die gemeinsame Feier der Pilgermesse war gestern der krönende Abschluss dieser besonderen Erfahrung. Am Abreisetag lässt die emotionalen Momente der Reise noch einmal Revue passieren. Mit einem Herzen voller Erinnerungen trittst du die Heimreise an. Der Camino hat Spuren hinterlassen – und Santiago bleibt dir als Höhepunkt einer unvergesslichen Pilgerreise in Erinnerung.