Tour Plan
1.Tag: Anreise in Eigenregie nach Tui
Willkommen in Galicien! Für viele die coolste Ecke Spaniens! Dein Wanderurlaub startet mit einem Highlight, der wunderschönen Stadt Tui. Über der Stadt thront die imposante Kathedrale. Am idyllischen Ufer des Flusses Río Minho lässt es sich wunderschön laufen, Zitrusbäume stehen am Wegesrand des Pilgerweges. Die sehenswerte Altstadt, die zum „Historischen Ensemble“ erklärt wurde, lädt dich zum Verweilen ein. Genieße deinen Abend voller Vorfreude in einem der unzähligen Restaurants, Bars und Cafés und stimme dich auf deine unvergessliche Auszeit ein.
2.Tag: Tui – O Porriño ca. 16,1 km
Dein Tagesrucksack ist gepackt, die Wanderschuhe geschnürt und los geht es. Quer durch die kleine Altstadt folgst du dem gut ausgeschilderten Jakobsweg. Raus aus der Stadt und rein in die Natur. Gleich hinter Tui kommst du an zwei alten Waschplätzen vorbei. Nach ca. 35 Minuten erreichst du deinen ersten Fotostopp: die Brücke Ponte da Veiga und einem Pilgerdenkmal. Mal auf Waldwegen, mal auf Asphalt und manchmal auch an der Straße entlang, läufst du an historischen Wegkreuzen vorbei und kommst über alte Steinbrücken. Am Kilometerstein 110,190 erwarten dich beeindruckende Gemälde mit verschiedenen Pilgermotiven. Danach teilt sich der Weg, wähle den alternativen Weg (Camino Complementario), er führt dich über einen wunderschönen Waldweg durch beeindruckende Natur und erst in O Porriño kommst du die letzten Kilometer durch Industriegebiet. In der kleinen Fußgängerzone von O Porriño lässt du deinen ersten Tag auf dem Camino entspannt ausklingen. Diese Strecke heute war optimal, um sich einzulaufen.
3.Tag: O Porriño – Redondela ca. 15,8 km
Wie eine Berg- und Talbahn verläuft der Jakobsweg heute vorwiegende auf Asphalt. Du hast zwar erst ca. 5 Kilometer hinter dir, aber eine Pause in dem Örtchen Mos lohnt sich allemal. Das ganze Dorf ist aus Granitstein gebaut und wunderschön anzusehen. Im Museum drückst du dir bestimmt einen Stempel in deinen Pilgerausweis und kommst in einem der Cafés sicher mit anderen Pilgern ins Gespräch. Sobald du einige Kilometer weiter den Wald betritts umgibt dich der intensive Duft der Eukalyptusbäume. Auf Hohlwegen mit Farnen flankiert führt dich jeder Schritt weiter Richtung Redondela. Die Belohnung dafür, dass du heute viel bergan gelaufen bist, erhältst du kurz vor Redondela.. Der herrliche Blick auf die fjordähnliche Bucht des Ría Vigo und das glitzernde Wasser lässt dich deine Anstrengungen schnell wieder vergessen. Nun geht es richtig steil bergab. Viadukte, alte Stadthäuser, kleine Kirchen und die Altstadt mit ihren kopfsteingepflasterten Gassen verleihen Redondela seinen Charme.
4.Tag: Redondela – Pontevedra 19,6 km
Ab Redondela triffst du deutlich mehr Pilger. In dem kleinen Städtchen treffen sich der zentrale Camino Portugués und der Küstenweg. Camino Portugués por la Costa. Waldwege und Asphaltwege wechseln sich heute immer wieder ab. Im Wald umgibt dich der frische Duft der hohen Eukalyptus-Bäume. Häufig wanderst du an Weinreben vorbei. Hier befindest du dich im Anbaugebiet des berühmten Albarino Weines. Der Weißwein gehört zu den feinsten der iberischen Halbinsel. An einem Gestänge aus Metall hängen unzählige Pilgermuscheln, ein Vermächtnis der vorbeigezogenen Pilger. Das Wasser siehst du heute nur ab und zu, dafür viele traditionelle Kornspeicher, die Hórreos. Schon bald kommst du an einer bekannten Stempelstelle vorbei. Hier ergatterst du dir einen tollen Stempel für deinen Pilgerausweis (Credencial) und hältst ein kleines Schwätzchen mit anderen Pilgern bei einem leckeren Kaffee. Du passierst alte Dörfer, Brücken aus Stein und Waschstellen (mit Wasser gefüllte steinerne Becken- Lavandeira). Hier trafen sich die Frauen früher, um gemeinsam Wäsche zu waschen und den neuesten Tratsch auszutauschen. Vor Pontevedra geht der offizielle Weg an der Straße entlang, entscheide dich lieber für den alternativen Weg. Dieser Abschnitt des Jakobsweges führt dich an einem kleinen Bachlauf mit silbrig glitzerndem Sandboden vorbei. Das Ufer ist üppig bewachsen und die ganze Strecke ist einfach nur total idyllisch. Und wieder erwartet dich Kunst am Jakobsweg. Dieses Mal haben sich der /die Künstler Urwald-Motive für die Brücken-Wände einfallen lassen. Am Nachmittag erreichst du Pontevedra. Pontevedra zählt zu den schönsten Städten Galiciens. In der (fast) autofreien mittelalterlichen Altstadt entdeckst du kleine Plätzchen, enge Gassen, Arcadengänge, Kirchen und die barocke Kapelle der Schutzheiligen von Pontevedra.
5.Tag: Pontevedra – Caldas de Reis ca. 21,1 km
Schnell führt dich der Camino Portugués wieder aufs Land. Weinreben mit dicken grünen Trauben und Kornspeicher aus Holz begrüßen dich, wie schon unzählige Pilger zuvor. Im Wald bilden die Bäume ein grünes Blätterdach, du läufts entlang moosbewachsener Steinmauern, auch die Stämme mancher Bäume sind mit dunkelgrünem Moos überwuchert. Ein Kilometerstein verrät dir, dass es nur noch 64 km, bis Santiago sind. Caldas de Reis ist ein niedliches kleines Städtchen mit einigen Geschäften, Bars und Restaurants. Hier triffst du am Abend auf viele Pilger, vielleicht kommst du ja ins Gespräch. Hättest du in dieser Region Thermalbäder erwartet? Wahrscheinlich nicht. Caldas ist eine Thermalstadt, die bereits in einem Text aus dem Römischen Reich erwähnt wird.
6.Tag: Caldas de Reis – Padrón ca. 18,6 km
Schon routiniert wanderst du los, denke wieder an genügend Wasser für unterwegs. Die erste Etappe auf deinem Pilgerweg führt an bewirtschafteten Feldern vorbei, an Walnussbäumen, Weinreben, Maisfeldern und Zitronenbäumen. Diese Region ist sehr landwirtschaftlich geprägt. In leichtem Auf und Ab folgst du einem schattigen Waldweg. In Valga legst du bestimmt eine kleine Pause ein. Eine hübsche alte Kirche bietet ein tolles Fotomotiv mit ihren beiden Palmen vor dem Eingangsportal. Wieder folgst du einem Waldweg, der zu beiden Seiten mit moosbewachsenen Steinen begrenzt wird. Immer wieder überwältigt dich der Anblick der riesigen prachtvollen Blüten der Hortensien, die hier wie 'Unkraut' wachsen. Über die Brücke des Rio Ullas erreichst du Padrón. Wenn du Glück hast, ist gerade Saison für die kleinen grünen Bratpaprika „ Pimientos de Padrón“. Sie werden mit Öl gebraten und mit grobem Meersalz serviert – ein Gedicht! Vielleicht erkundest du auch erst einmal die kleine hübsche Innenstadt Ein Besuch in der Kirche Iglesia de Santiago de Padrón lohnt sich auf jeden Fall. Dort liegt ein Stück des Bootes aus Stein, mit dem der Legende nach der Apostel Jakobus nach Padrón gebracht wurde. Wenn du dir in der Kirche einen Stempel geholt hast, könntest du dir in der Tourist-Info die Urkunde PEDRONÍA ausstellen lassen.
7.Tag: Padrón – Santiago de Compostela ca. 24,4 km
Dein letzter Wandertag ist angebrochen. Heute wirst du Santiago de Compostela erreichen! Die letzte Etappe ist relativ lang und in weiten Teilen auch anstrengend. Wir empfehlen dir heute früher loszulaufen, damit du noch etwas vom Nachmittag in Santiago de Compostela hast. Du wirst heute gerade am Anfang der Etappe, noch viele weitere kleine Kirchen entdecken und läufst hauptsächlich durch kleinere Ortschaften, weniger durch die Natur. Manchmal wirken die kleinen Örtchen wie ausgestorben, nur Katzen regieren die Straßen. Im Verlaufe des Weges, der viele Anstiege mit sich bringt, kommst du wieder häufiger über Feld- und Waldwege aber auch an der Straße entlang. An deiner Seite findest du wieder die Reben des Albariño Weines, teilweise bilden sie sogar ein grünes Dach für deinen Weg. Typisch für diese Region sind auch die endemischen Galicischen Eichen, die in Alleen gepflanzt wurden und dir herrlichen Schatten, an heißen Tagen, spenden. Wenn du nach O Milladoiro aus dem Wald tritts, öffnet sich der erste Blick auf Santiago mit der Kathedrale am Horizont- dein Ziel liegt zum Greifen Nah. Vor Santiago teilt sich der Jakobsweg einmal Richtung Por Santa Marta und Richtung por Concho. In Concho gibt es einen Platz, der dem Praza Obradoiro vor der Kahedrale in Santiago nachempfunden wurde und eine schmucke Kirche. Du näherst dich der Kathedrale durch den Parque da Alameda (wenn du Por Santa Maria gewählt hast) vorbei an der Statue As Duas Marias. Die beiden Frauen Maria krönen den romantischen Stadtpark. Wenn du bisher nicht aufgeregt warst, wirst du es wahrscheinlich jetzt. Gleich hast du es geschafft! Angekommen vor der imposanten Kathedrale fällst du deinen Mitpilgern vor Freude in die Arme oder genießt diesen einzigartigen Moment ganz für dich!
8.Tag: Santiago de Compostela
Heute hast du Zeit, Santiago de Compostela in deinem eigenen Tempo zu entdecken. Nach den vielen Kilometern auf dem Camino kannst du dich endlich treiben lassen! Vielleicht startest du den Tag gemütlich mit einem Café con leche und einem Stück Tarta de Santiago in einem der kleinen Cafés rund um die Kathedrale. Anschließend kannst du die Altstadt erkunden, durch die verwinkelten Gassen schlendern und die beeindruckende Architektur auf dich wirken lassen. Nachdem du dir im Pilgerbüro deine Pilgerurkunde abgeholt hast, ist ein Besuch in der Kathedrale natürlich ein Muss! Wenn du möchtest, nimm an einer der Pilger-Messen teil. Falls du Lust auf Kultur hast, bieten sich die Museen der Stadt an, wie das Museo das Peregrinacións, das dir noch tiefere Einblicke in die Geschichte des Jakobswegs gibt. Den Nachmittag kannst du entspannt im Parque de la Alameda verbringen, von wo aus du einen herrlichen Blick auf die Altstadt und die Kathedrale hast. Oder du stöberst auf einem der Märkte und kaufst ein paar Andenken an deine Pilgerreise. Abends lässt du deinen Tag mit einem typisch galicischen Abendessen und einem Glas regionalem Wein ausklingen – ein perfekter Abschluss, bevor du dich auf den Weg bis zum 'Ende der Welt' machst.
9.Tag: Santiago - Negreira ca. 20,6 km
Heute geht es weiter Richtung Westen! Decke dich auf jeden Fall mit genügend Wasser ein, erst nach ca. 9 km erreichst du einen Brunnen mit Trinkwasser und ein Café. Durch die Altstadt Santiagos geht es hinaus aufs Land. Du bist bestimmt erstaunt, wie schnell du die Stadt verlassen hast und wieder in der Natur bist. Du triffst auf den ersten Kilometerstein mit 2 Zielen und 2 Kilometerangaben- a Fisterra 89,586 Km und a Muxía 86,482 Km. Ein letzter Blick zurück nach Santiago, bei guter Sicht erkennst du die Kathedrale in ihrer vollen Pracht. Unberührte Natur, tiefgrüne Wälder, Eukalyptus, viele üppig blühende Pflanzen und Obst aller Art sind deine heutigen Wegbegleiter. Wie eine Berg- und Talbahn zieht sich der Camino a Fisterra über die Hügel. Schon bald überquerst du die mittelalterliche Brücke Ponte Maceira. Die steinerne Brücke, eine alte Mühle und ihr Wehr ergeben ein wunderschönes idyllisches Bild, welches du sicher fotografieren musst. Sobald du die Bar mit dem Namen 79km passiert hast, folgt der anstrengende Teil deiner heutigen Etappe. Ein ca. 2,5km langer Anstieg erwartet dich und führt dich durch den meist schattigen Wald.
10.Tag: Negreira - Olveiroa ca. 33,6 km
Folge weiter den gelben Pfeilen und den Kilometersteinen des Jakobsweges über die Hügel Galiciens. Dein Blick schweift über die sanfte Landschaft und traumhafte Natur. Das dunkelgrün der Bäume hebt sich von dem helleren Grün der Wiesen und Felder ab. In dieser Region wird hauptsächlich Mais angebaut, diese Etappe ist sehr ländlich mit vielen Kuhweiden und Kuhställen. Unzählige Getreidespeicher aus Stein oder Holz säumen deinen Weg. Der Jakobsweg führt dich auch heute oft bergan und dazu oft an der Straße entlang. Packe auf jeden Fall wieder genügend Wasser und Proviant ein. Kurz vor Olveiroa kommst du an der Necrópole Pedras Miúdas vorbei. Eine Infotafel weist auf den wertvollen archäologischen Fund mehrerer Steingräber hin.
11.Tag: Olveiroa - Cee ca. 19,3 km
Olveiroa ist wahrscheinlich das Dorf mit der dichtesten Kornspeicheransammlung. Falls du auch süchtig bist nach Fotos von Kornspeichern, kommst du hier voll auf deine Kosten. Du verlässt Olveiroa wieder bergauf. Oben angekommen eröffnet sich dir ein wunderbarer Blick auf dicht bewachsene Berghänge und einen langsam fließenden Fluss im Tal, der von einigen Stromschnellen unterbrochen wird. Kleine Orte mit alten Steinhäusern empfangen dich. Heute kommst du an den Punkt, an dem du dich entscheiden musst. Der Weg trennt sich: Nach Rechts führt der Camino a Muxía und nach Links läufst du weiter auf dem Camino a Fisterra. Du schlägst den Weg nach Finisterre ein. Muxía muss noch ein bisschen auf dich warten. Du wanderst über einen Höhenweg, eine urige Steinmauer mit rosa und gelb blühenden Pflanzen, die aus den alten Fugen gucken, ist an deiner Seite. Kurz vor Cee erblickst du das erste Mal das Meer. Wie schön das Grün der Hügel neben dem tiefen Blau des Meeres aussieht! Die roten Dächer des Ortes bilden wunderbare Farbtupfer in dem Bild aus Blau und Grün. Der halbmondförmige Strand Playa A Concha lädt zu einem Bad und Entspannung im Sand ein. Auch das ist der Jakobsweg. Die Orte Cee und Corcubión gehen ineinander über, hier findest du zahlreiche malerische Motive und sehenswerte Bauten und Herrenhäuser.
12.Tag: Cee - Fisterra ca. 12,9 km
Am Hafen von Corcubión entlang pilgerst du weiter in Richtung Finisterre. Fischerboote schaukeln sanft in der Bucht. Über einen Hohlweg, der von 2 üppig bewachsenen Mauern eingegrenzt wird, verlässt du wieder bergan die Stadt. Ein Blick zurück auf die Bucht wird mit einem tollen Meerblick belohnt. Im Restaurant/Cafe-Bar playa de Estorde solltest du auf jeden Fall einen Stopp einlegen. Mit Blick auf einen karibisch anmutenden Strand schmeckt der Café con leche gleich doppelt so gut. Von diesem wunderschönen Fleckchen Erde kannst du dich wahrscheinlich nur schwer losreißen- aber Finisterre erwartet dich! Der Camino führt dich noch einmal durch das Küstennahe Hinterland. Immer wieder wird dein Blick von den Bäumen freigegeben und du entdeckst traumhafte Buchten mit kleinen weißen Sandstränden. Das Wasser schimmert in hellen Blautönen und zarten Grüntönen. Um zum Leuchtturm und Kilometerstein 0 zu kommen, durchquerst du den Ort Finisterre. Ein bisschen aufgeregt und voller Stolz erreichst du endlich das Cabo Fisterra- das Ende der Welt. Hier kommt eine besondere Stimmung auf. Laufe auf jeden Fall am Leuchtturm vorbei über einen Trampelpfad zur Spitze des Kaps. Viele Pilger sitzen hier auf den Felsen und lassen in aller Ruhe ihre Reise Revue passieren. Am Abend genießt du von diesem Plätzchen einen sagenhaften Sonnenuntergang. Bevor du den Abend in einem der vielen Restaurants ausklingen lässt, solltest du dir im Fremdenverkehrsamt noch deine Urkunde abholen, die Finisterrana.
13.Tag: Verlängerung oder Abreise in Eigenregie aus Finisterre
Leider heißt es heute Abschied nehmen. Nach fast zwei Wochen intensiver Wanderung entlang des Jakobswegs verabschiedest du dich mit einem wehmütigen Blick. Der Atlantik erstreckt sich weit vor dir, während du die Erlebnisse und Begegnungen der letzten Tage Revue passieren lässt. Der Weg war geprägt von beeindruckenden Landschaften, stillen Momenten der Einkehr und der besonderen Gemeinschaft, die nur der Camino hervorrufen kann. Mit jedem Schritt auf diesem alten Pilgerpfad hast du nicht nur körperliche Grenzen überwunden, sondern auch ein Stück von dir selbst gefunden. Finisterre ist nicht nur ein Ziel, sondern ein neuer Anfang.